Nach einem Heimspiel im Oktober 1989 wieder in Raunheim angekommen, beschlossen
Franco Bertino, Frank Paukner und Frank Klepper, sich noch einmal in die damalige Trattoria
in der Bahnhofstrasse zu begeben, um bei einem Bier über anstehende Auswärtsspiele zu
sprechen. Da alle drei zu dem Zeitpunkt noch nicht volljährig waren, gestaltete sich der
Besuch dieser etwas kompliziert, weil man auf Mitfahrgelegenheiten angewiesen war. Daraus
entwickelte sich dann im Laufe des Abends die Idee, selbst einen Fanclub zu gründen, denn
so kann man Auswärtsfahrten selbst organisieren.
In den nächsten Wochen wurden aus dem näheren persönlichen Umfeld noch ein paar
Freunde hinzugewonnen, sodass der Fanclub schon zum Jahreswechsel 89/90 knapp ein
Dutzend Mitglieder hatte. Die Mitgliederzahl steigerte sich schnell, denn die Besuche der
Auswärtsspiele waren ein großer Erfolg. Zunächst fanden diese in Kleinbussen statt, doch
aufgrund der größer werdenden Nachfrage konnten dann auch Reisebusse gechartert werden.
Insbesondere zur letzten „Glanzzeit“ der Eintracht Anfang bis Mitte der Neunziger fanden die
meisten Fahrten in diesen statt und sollte der Bus mal nicht ganz voll gewesen sein, haben
Zeitungen und Radio gerne darauf hingewiesen.
Mit den Erfolgen der Eintracht in der Bundesliga wurden die Reisen einiger Raunheimer Fans
immer länger: Wien, Turin, Neapel, zuletzt auch La Coruna und Istanbul waren einige der
Ziele im Europapokal.
Aber nicht nur die passive Rolle als Fan und Zuschauer, sondern auch die aktive als
Fussballmannschaft bei Hobby- und Fanclubturnieren machten den EFC Raunheim über die
Grenzen Groß-Geraus bekannt. Turnierteilnahmen u.a. in Viernheim, Güglingen (Baden
Württemberg), Stadtallendorf sowie bei den Meisterschaften der Eintracht-Fan-Clubs
verliefen nicht nur meist erfolgreich, sondern waren der Boden für viele interessante
Begegnungen.
So unterhält der Verein seit vielen Jahren ein Freundschaft mit einem Stuttgarter Fanclub, der
auch immer wieder am Turnier des EFC Raunheim teilgenommen hat und dieses auch einmal
für sich entscheiden konnte.
Die Turniere des EFC Raunheim waren immer ein Höhepunkt am Beginn des Jahres, kamen
die Mannschaften doch aus Nah und Fern. Mit dem sehr speziellen Turniermodus war dafür
gesorgt, dass Mannschaften auch mal zwei oder drei Spiele in der Gruppenphase verlieren
konnten und dennoch Chancen auf den Titel hatten. Doch nicht nur die Spiele waren der
Grund für die volle Halle. Immer wieder gelang es, einen Spieler der Eintracht nach
Raunheim zu lotsen, der dann Fragen beantwortete, Autogramme gab und für Fotos zur
Verfügung stand, darunter Uli Stein, Oka Nikolov, Lothar Sippel, Andreas Möller, Ralf
Weber und Thomas Zampach.
Seit 1989 gab es sehr viele Ereignisse, an die man oft gerne zurückblickt, teils mit einem
lachenden und mit einem weinenden Auge, denn die Zeiten ändern sich, wie wir alle
feststellen müssen. Dennoch ist es erfreulich, dass sich die Mitgliederzahl trotz aller Auf‘s
und Ab‘s der Eintracht seit langer Zeit bei etwa 100 liegt.
The Beginning
Der EFC-Raunheim